Weltweit ist die häufigste Ursache von Vergiftungen Kohlenmonoxid - jetzt haben Forscher möglicherweise ein Gegenmittel.

Kohlenmonoxid entsteht zum Beispiel bei Hausbränden. Wird es eingeatmet, gelangt es ins Blut und bindet dort an den roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Dadurch kann nicht mehr genügend lebenswichtiger Sauerstoff in den Körper transportiert werden.

Bis jetzt gibt es zwar langsame Behandlungsmöglichkeiten, aber kein schnellwirkendes Gegenmittel. Doch US-Forscher aus Pittsburgh haben jetzt erfolgreich eins getestet - allerdings nur bei Mäusen. Die Wissenschaftler haben ein Eiweiß namens Neuroglobin so verändert, dass es Kohlenmonoxid 500-mal besser bindet als Hämoglobin. Eine Spritze mit Neuroglobin fischte das Gift innerhalb von Minuten aus dem Mäuseblut, die meisten Mäuse überlebten. Ob das neue Gegenmittel auch Menschen retten kann, soll in den kommenden Jahren erforscht werden.

Der Bedarf ist jedenfalls groß, schreiben die Forscher im Fachblatt Science Translational Medicine. Allein in den USA landen jedes Jahr 50.000 Menschen mit einer Kohlenmonoxid-Vergiftung im Krankenhaus.