Menschenrechte

Chinesischer Aktivist wehrt sich mit Protest-Archiv gegen Internetzensur

Wenn in China Menschen protestieren, wird das meist nicht bekannt.

Zwar posten Beteiligte Informationen darüber auch im Netz. Aber sobald dort Schlagworte wie "Streik" oder "Protest" auftauchen, sind die Berichte vor der staatlichen Zensur nicht mehr sicher.

Die Internetzeitung "Tealeafenation" berichtet über den Aktivisten Lu Yuyu, der es sich zur Aufgabe macht, Ausschreitungen in China möglichst umfassend und nachhaltig zu dokumentieren. Lu war Wanderarbeiter und hat auf seiner Suche nach Arbeit viele Proteste gesehen, von denen er sonst nicht erfahren hätte.

Mittlerweile hat er schon über 200 Demos im Netz dokumentiert. Dafür nutzt er ausschließlich Prepaid-Karten, um immer eine neue IP-Adresse zu haben. Trotzdem seien seine Social-Media-Konten schon mehr als 100 Mal gelöscht worden, auch die Polizei habe ihn mehrfach verhört.

Wissenschaftler schätzen, dass in China jedes Jahr etwa 100.000 Aufstände stattfinden.