Mineralogie

Häufigstes Mineral der Erde endlich direkt untersucht

Unser Planet besteht zu einem Drittel aus diesem einen Mineral - bisher hatte es aber nicht mal einen Namen.

Damit ist es vorbei: Bridgmanit heißt es jetzt, nach dem Nobelpreisträger Percy Bridgman, und besteht aus Magnesium, Eisen und Silikat. Dass das Gestein so lange namenlos war, lag nicht daran, dass die Wissenschaftsgemeinde keine Lust hatte, sich einen Namen auszudenken - sie durfte nicht. Die Regeln der Internationalen Mineralogischen Vereinigung besagen, dass man ein Mineral erst benennen darf, wenn man eine natürliche Probe untersucht hat. Und genau das ging beim Bridgmanit bisher nicht. Er kommt nur tief im Erdkern vor, bei enorm hohem Druck ab 600 Kilometern unter der Erdoberfläche - zu tief für Bohrungen.

Forscher beschreiben jetzt im Fachmagazin Science, wie sie es trotzdem geschafft haben, eine Probe zu ergattern. Und zwar aus einem Meteoriten. Der war schon im 19. Jahrhundert in Australien auf die Erde gekracht. In seinem Innern hatte er feine Adern aus Bridgmanit, die konnten die Forscher mit Röntgenstrahlung sichtbar machen.