Eigentlich gilt die Ultrakurzwelle - UKW - ja als Auslaufmodell.

Trotzdem spricht sich die US-Kommunikationsbehörde FCC dafür aus, dass alle Mobiltelefone auch UKW empfangen können. Der Grund: UKW eignet sich gut als Frühwarnsystem bei Unwettern, Erdbeben oder anderen Katastrophen. Ein UKW-Radio funktioniert nämlich auch dann, wenn die Mobilfunknetze überlastet sind. Außerdem haben UKW-Signale eine höhere Reichweite als der Mobilfunk. In Krisensituationen könnten die Nutzer also ihre Informationen über UKW beziehen, wenn über den Mobilfunk nichts mehr geht.

"Tatsächlich enthält die große Mehrheit der in den USA verkauften Smartphones einen Chip für den UKW-Empfang. Das Problem liegt darin, dass die meisten dieser Chips nicht aktiviert sind."

Das Problem: Die meisten Telefone haben einen UKW-Empfänger - nur ist der in den meisten Fällen abgeschaltet. FCC-Chef Ajit Pai hat deshalb die Hersteller bei einem Symposium in Washington D.C. aufgerufen, die UKW-Radios in den Handys zu aktivieren. Pai verwies neben dem Sicherheits-Aspekt auch auf einen positiven Nebeneffekt: Den darbenden US-amerikanischen Radiostationen könnten mehr Mobiltelefone mit aktiviertem UKW-Sender neue Hörer bringen. In Norwegen würde das allerdings nichts nützen: Dort ist im Januar damit begonnen worden, die UKW-Wellen abzuschalten. Auch die Chefs der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland verlangen das Aus für UKW, so auch Deutschlandradio-Intendant Steul. Sie halten es nicht für zukunftsfähig.