Wie sieht eigentlich ein Robert aus und wie stellen wir uns eine Jaqueline vor?

Namen hängen mit Erwartungshaltungen zusammen, sagen Sozialforscher in Israel. Und nach ihrer Theorie habe diese sozialen Stereotype Folgen für unser Verhalten:

Jenny Rieger, DRadio-Wissen-Nachrichtenredaktion
"Wir haben eine gewisse Vorstellung davon, wie ein Robert oder eine Maria aussehen. Und im Laufe des Lebens wachsen wir quasi in unseren Namen rein."

Im Journal of Personality and Social Pschology beschreiben die Forscher verschiedene Experimente zur Angleichung an den eigenen Vornamen. Sie haben zum Beispiel Testpersonen Fotos von Unbekannten vorgelegt. Dazu haben sie bis zu fünf Namen zur Auswahl gestellt. Die Tester lagen dann je nach Experiment bei bis zu 40 Prozent richtig. Hätten die Tester nur zufällig richtig gelegen, wäre die Trefferquote laut Forschern bis zu 20 Prozentpunkt niedriger gewesen.

In der Erwartung an den Namen spielten auch kulturelle Stereotype eine Rolle. Französische Tester konnten demnach französische Namen und Gesichter besser zuordnen, israelische besser hebräische Namen und israelische Gesichter zusammenbringen. Die Sozialwissenschaftler sagen: Auch der Name ist ein soziales Etikett und kann beeinflussen, was wir anziehen, wie wir uns schminken oder welche Frisur wir tragen.