Naturkatastrophen

Uno-Wetterorganisation warnt vor Rekord-El-Niño

El Niño!

Das klingt für viele Menschen auf der Südhalbkugel wie eine düstere Drohung, weil das Wetterphänomen für schwere Regenfälle und heftige Dürren sorgt. Und in diesem Jahr wird es nach Einschätzung der Weltwetterorganisation WMO so schlimm wie seit 18 Jahren nicht. Damals hatte El Niño in vielen Ländern erhebliche Schäden angerichtet. Heute hat die WMO mitgeteilt, dass sie wieder mit besonders schweren Dürren in Australien, Südostasien, Mittelamerika und im südlichen Afrika rechnet und mit schweren Regenfällen und Überschwemmungen am Horn von Afrika und im Westen Südamerikas.

Von El Niño spricht man, wenn im südöstlichen Pazifik die Temperatur des Oberflächenwassers für einen längeren Zeitraum um mehr als 0,5 Grad über dem Mittel liegt. Laut WMO lagen die Temperaturen im August aber bereits bis zu 2 Grad höher als das langjährige Mittel und steigen vermutlich bis zum Jahresende noch weiter.

Der Direktor des WMO-Forschungsprogramms für das Weltklima, David Carlson, sagte allerdings auch, dass das genaue Ausmaß der Wetterextreme wegen des Klimawandels schwer vorherzusagen ist. Es sei das erste Mal, dass ein El Niño und eine niedrige Eis- und Schneedecke in den arktischen Regionen zusammenkommen. Die Phänomene könnten sich gegenseitig verstärken oder auch abschwächen.