Ich find dich gaaaaanz toll. Nee ernsthaft jetzt. Wirklich!

Ernst gemeint oder nicht? Um diese Frage zu beantworten haben zwei US-Wissenschaftler einen Algorithmus entwickelt, der Sarkasmus im Netz erkennt. Vorgenommen haben sie sich Kommentare bei Twitter. Am Anfang hat der Algorithmus von Tweets gelernt, die eindeutig sarkastisch gemeint waren, in denen die Verfasser nämlich selbst den Hashtag Sarkasmus dazugeschrieben hatten. Mittlerweile kann der Algorithmus 85 Prozent der sarkastischen Kommentare treffsicher erkennen, schreibt das Portal Quartz.com.

Größerer Zusammenhang ist nötig

Das Problem bisheriger Algorithmen ist, dass sie nur im Text nach Hinweisen auf Sarkasmus suchen, quasi nach Schlagwörtern. Sarkasmus funktioniert aber oft auf einer anderen Ebene:

Der Verfasser und das Publikum wissen, was eigentlich gemeint ist, ohne es aufzuschreiben. Der neue Algorithmus bezieht deswegen mit ein, wer schreibt, an wen und in welchem Zusammenhang - und ist deswegen treffsicherer als die Vorgänger. Mit eingerechnet ist unter anderem, dass männliche US-Bürger Sarkasmus eher häufig verwenden und die Wahrscheinlichkeit für einen sarkastischen Tweet damit auch höher ist.