Wegen Unregelmäßigkeiten muss die Präsidentenstichwahl in Österreich wiederholt werden. Das teilte der Präsident des österreichischen Verfassungsgerichts, Gerhart Holzinger, am Freitag mit.

Aus der Stichwahl im Mai war der unabhängige Kandidat und frühere Grünen-Chef Alexander Van der Bellen als Sieger hervorgegangen. Ihn und seinen Kontrahenten, den Kandidaten der rechtspopulistischen FPÖ Norbert Hofer, trennten nur knapp 31.000 Stimmen. Ausschlaggebend waren die rund 740.000 gültigen Briefwahlstimmen.

Die FPÖ wirft den Behörden vor, die Briefwahlstimmen nicht ordnungsgemäß ausgezählt zu haben. Bei der Verhandlung hatten Zeugen tatsächlich von formalen Fehlern berichtet. Sie sagten aber auch, dass sie für einen Wahlbetrug keine Hinweise sähen. Den Verfassungsrichtern reichte es aber, um eine neue Stichwahl anzuordnen, die in drei Monaten stattfinden soll.