Ornithologie

Die schnellste Taube führt den Schwarm

Wer vorn fliegt - führt!

So kann man kurz das hierarchische Prinzip bei Vogelschwärmen beschreiben. Biologen von der Uni Oxford haben bei Tauben untersucht, was einen Vogel zum Führer eines Schwarms macht.

Die Antwort ist einfacher als gedacht: Es ist weder Klugheit noch Rang entscheidend - es geht schlicht um Schnelligkeit. Die Forscher haben beobachtet, dass immer die schnellsten Tauben sich zu Führungstauben entwickeln. Das Prinzip dahinter klingt logisch. Die schnellsten Tauben fliegen im Schwarm immer nach vorn. Vorn angekommen, müssen sie nicht mehr nur mitfliegen, sondern selbst Navigationsarbeit leisten. Über kurz oder lang werden so die schnellsten Tauben auch die besten Navigatoren - und somit Schwarm-Chef. Die Forscher sagen, dass der Effekt ganz ähnlich ist, wie bei Mitfahrern im Auto. Die sind meist abgelenkt und damit ist der Fahrer meist der einzige, der den Weg nachvollziehen kann.

Beim Menschen wie bei Tauben siegt am Ende auch die Erfahrung - denn wer häufig navigiert und steuert, kennt am Ende auch die kürzesten Wege. Und das festigt bei Tauben zumindest die Chefposition.