Sieben Tage, dann geht´s ab in die Gebärmutter. Das ist bisher der übliche Weg künstlich befruchteter Eizellen, damit sie sich weiterentwickeln können. Bisher. Denn jetzt haben Forscher aus den USA und Großbritannien es zum ersten Mal geschafft, diesen Zeitraum zu verdoppeln.

Den Wissenschaftlern gelang es in zwei Studien, künstlich befruchtete Einzellen knapp zwei Wochen im Labor heranreifen zu lassen, ohne sie in eine Gebärmutter einzusetzen. Und trotzdem verlief die Entwicklung den Forschern zufolge völlig normal. Mithilfe einer optimierten Nährlösung spezialisierten sich die Zellen im Reagenzglas genauso wie sie das in der Gebärmutter tun. Aus einigen ging der Embryo selbst hervor, aus anderen die Plazenta, die seine Ernährung in der Schwangerschaft sicherstellt.

Hoffnung auf neue Erkenntnisse über Fehlgeburten

Die Forscher glauben, dass ihr Experiment das Verständnis revolutionieren kann, wie sich Embryos im frühen Stadion entwickeln. Möglicherweise könne es auch helfen, die Gründe für frühe Fehlgeburten besser zu verstehen.

Experiment-Abbruch nach 13 Tagen

Nach dem 13. Tag brachen die Forscher das Experiment ab. In vielen Ländern ist gesetzlich geregelt, dass menschliche Embryonen nicht länger als 14 Tage im Labor herangezogen werden dürfen. Denn dann ist der Embryo so entwickelt, dass er laut Wissenschaftlern als Individuum gelten kann. Nach dem Experiment fordern einige Forscher jetzt, diese Regeln aufzuweichen, um die weitere Entwicklung untersuchen zu können.

Mehr zu den Untersuchungen der Forscher gibt´s in den Fachmagazinen Nature und Nature Cell Biology.