Der Islam gehört zu Deutschland - ein Satz, über den viel gestritten wird.

Und eine Feststellung, die sich in der Zusammensetzung der Regierungen in den Ländern und im Bund nicht wiederspiegelt. Denn es gibt in den Kabinetten im Moment nicht ein Mitglied, dass sich zum muslimischen Glauben bekennt.

Das hat der Religionssoziologe Detlef Pollack vom Exzellenzcluster Religion und Politik der Uni Münster dokumentiert. Demnach sind zum Beispiel im Bundeskabinett alle Mitglieder Christen - zehn sind evangelisch, sechs katholisch. Verglichen mit dem Durchschnitt der Bevölkerung seien Konfessionangehörige in der Politik überrepräsentiert, räumt Pollack ein.

Trotzdem wundert ihn das Fehlen von Muslimen in den Regierungen im Bund und in den Bundesländern. Er habe gedacht, gerade in der Politik werde Wert darauf gelegt, dass Muslime integriert werden.

Mit Aygül Özkan in Niedersachsen und Bilkay Öney in Baden-Württemberg waren schon einmal Musliminnen Mitglieder in Landesregierungen. Im Moment sind die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz, und die Landtagspräsidentin in Baden-Württemberg, Muhterem Aras, prominente Musliminnen in der Politik.