Steht die erste Kirche Nordeuropas in Schweden?

Schwedische und deutsche Archäologen haben in Birka nahe Stockholm eine auffällige Struktur unter der Erde entdeckt. Sollte sich der Kirchen-Fund bestätigen, muss laut den Forschern die Geschichte von Heidentum zu frühem Christentum in Nordeuropa überdacht werden.

Die Archäologen haben die mutmaßliche Kirche mit einem Radargerät gefunden - es handelt sich um eine 40 Meter lange, schiffsförmige Halle. In der Nähe liegen auch alte Gräber und ein früherer Hafen. Deshalb sind die Forscher überzeugt: Es muss der Regierungssitz des Wikinger-Präfekten Herigar sein. Schriftliche Quellen sagen, dass Herigar um 830 nach Christus einer der ersten war, die im Norden getauft wurden. Und zwar von einem Hamburger Missionar, dessen Nachfolger aufschrieb, dass Herigar dort auch eine Kapelle baute und sich fromm im Dienste Gottes bewährte.

Jetzt wollen die Archäologen das vermeintliche Heiligtum ausgraben. Ihre bisherigen Untersuchungen konnten schon beweisen, dass die Wikinger-Siedlung Birka, die zum Weltkulturerbe zählt, älter ist als gedacht. Sie soll um 700 nach Christus entstanden sein.