Seismologie

Grundwasser verändert sich vor Erdbeben

Erdbeben vorhersagen - das ist eins der größten Ziele von Seismologen.

Möglicherweise sind sie dem jetzt einen Schritt näher gekommen. Das Grundwasser könnte der Schlüssel sein. Neue Untersuchungen aus Island weisen darauf hin, dass es ein Warnzeichen für ein bevorstehendes Erdbeben sein kann, wenn sich das Grundwasser verändert.

Diese Vermutung gab es zwar schon länger, zum ersten Mal gibt es aber ausführliche Daten, die das anscheinend belegen. Wissenschaftler der Uni Stockholm schreiben im Fachmagazin Nature, dass sie fünf Jahre lang jede Woche Wasserproben von einem Bohrloch im Norden Islands analysiert haben. Ihre Untersuchung zeigt, dass sich das Wasser einige Monate vor zwei Erdbeben in den Jahren 2012 und 2013 verändert hat - und zwar was die Werte der Natriumionen angeht und die Zusammensetzung der Wasserstoffisotope.

Warum, ist unklar. Den Wissenschaftlern zufolge könnte ein Grund sein, dass sich andere Wasserquellen mit dem untersuchten Wasser vermischt haben - durch Verschiebungen im Gestein.