Tiere

Ameisen-Art wehrt sich mit ausgeklügeltem System gegen Pilzbefall

Blattschneiderameisen ernähren sich nicht etwa von abgeschnittenen Blättern, sondern verwenden die zerkauten Blätter, um drauf Pilzkolonien zu züchten.

Aber diese Pilzgärten werden hin und wieder auch von unerwünschten Pilzarten infiziert. Wie ausgeklügelt das Abwehrsystem der Ameisen gegen diesen Befall ist, beschreiben Wissenschaftler im Journal Proceedings B. Eine zentrale Rolle spielt dabei Phenylessigsäure, die die Ameisen durch eine spezielle Drüse am Brustkorb ausscheiden. Die Säure beseitigt nicht nur den unerwünschten Pilz, sondern stinkt offenbar auch so sehr, dass die anderen Ameisen der Kolonie Abstand halten. Das sorgt dafür, dass der schädliche Pilz sich nicht weiter ausbreitet.

Interessant fanden die Forscher außerdem, dass die Phenylessigsäure offenbar sehr sparsam eingesetzt wird: Die Ameisen produzieren sie wirklich nur dann, wenn es eine Pilzinfektion gibt. So wird vermieden, dass der Pilz Resistenzen entwickelt. In den Kolonien der Blattschneiderameisen leben laut den Forschern Millionen von Tieren auf engstem Raum zusammen, ohne dass sie unter größeren Infektionen zu leiden hätten. Von ihnen könnte sich der Mensch also möglicherweise einiges abschauen.