Vogelküken können grausam sein: Wenn es zu eng wird im Nest, schubsen sie ihre Geschwister schon mal über den Rand.

Biologen von der Schweizer Uni Lausanne meinen jetzt: Eulenküken sind anders, die sind lieb zueinander. Sie haben die Rufe von hungrigen und satten Schleiereulen-Küken aufgenommen und sie dann anderen Küken vorgespielt. Die saßen in einem Nest voller leckerer toter Mäuse. Wenn sie den Schrei von hungrigen Küken hörten, ließen sie sich aber eine halbe Stunde länger Zeit beim Verspeisen jeder Maus. Wurden sie mit sattem Fiepsen beschallt, ging es schneller.

Die Forscher schlussfolgern: Wenn genug zu essen da ist, lassen die kleinen Vögel hungrige Geschwister beim Essen vor. Ob sie dabei wirklich altruistisch, also selbstlos sind, weiß man aber noch nicht. Vielleicht kriegen sie im Gegenzug mehr Streicheleinheiten.