Schon kleine Kinder lästern
Sich gegenseitig bewerten - das machen nicht nur Menschen, sondern auch viele Tiere.
Doch nur wir teilen diese Informationen mit unseren Artgenossen. Wir lästern. Zum Beispiel, wenn jemand geizig ist. Allerdings äußern wir uns umgekehrt auch postiv, wenn jemand besonders nett, großzügig, aufmerksam, hilfsbereit ist.
Forscher vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig wollten wissen, wann dieses Verhalten losgeht. Dafür haben sie ein Spiel mit dreijährigen und mit fünfjährigen Kindern gespielt. Der Spielpartner war eine Puppe, die sich mal an die Regeln hielt, mal großzügig war und mal geizig. In einer zweiten Runde musste ein anderes Kind sich für einen Spielpartner entscheiden - nachdem kurz Gelegenheit für ein Gespräch mit dem ersten Kind war.
Die Fünfjährigen gaben ihren Nachfolgern spontan und wertend Auskunft über das Verhalten der verschiedenen Puppen. Auch die Dreijährigen gaben Informationen weiter, aber sie werteten das Verhalten der Puppen nicht. Sprich: Irgendwann zwischen drei und fünf fangen wir an, über andere zu urteilen und diese Enschätzung auch mit anderen zu teilen.
