Umwelt

Die Antarktis war schon Ende des 19. Jahrhunderts mit Blei verschmutzt

1911 erreichte Roald Amundsen als erster den Südpol.

Aber schon lange vorher hat der Mensch dort seine Spuren hinterlassen. Ein internationales Forscherteam hat bei Eisbohrungen Proben genommen, die Rückschlüsse auf die Jahre 1600 bis 2010 ermöglichen. Im Journal "Scientific Reports" schreiben die Wissenschaftler, dass das Eis in der Antarktis schon Ende des 19. Jahrhunderts mit Bleiablagerungen verschmutzt war. Das zeige, dass der dramatische Effekt der weltweiten Industrialisierung auch die entlegegensten Gegenden der Welt betreffe. Bei näherer Untersuchung des Schwermetalls ließ sich sogar feststellen, woher es aller Wahrscheinlichkeit nach stammt: Es handelt sich um Blei, das aus einer Metall-Mine in Südaustralien stammt.

An den Proben konnten die Forscher auch längerfristige Entwicklungen ablesen - ähnlich wie bei den Jahresringen von Bäumen: So erreichte die Umweltbelastung parallel zur industriellen Entwicklung zwischen 1900 und 1920 einen ersten Höhepunkt, sank in der Zeit der Großen Depression und stieg nach dem Zweiten Weltkrieg wieder kontinuierlich an.