Virologie

Zwei HIV-Varianten stammen von Gorillas

Wenn es um Aids geht, dann sprechen wir in der Regel von dem HI-Virus als Erreger.

Tatsächlich gibt es aber ganz verschiedene Varianten des Virus. In seiner Hauptvariante unterscheiden Molekularbiologen vier verschiedene Gruppen. Bei zweien davon war noch unbekannt, woher sie genau stammen. Bis jetzt.

Virologen der Universität Montpellier haben die zwei Gruppen nachgewiesen, und zwar bei Gorillas in Kamerun. Die Tiere gehören zu den westafrikanischen Flachlandgorillas. Ihre Studie haben sie in der Fachzeitschrift PNAS veröffentlicht.

Für ihre Suche haben die Forscher jede Menge Kot-Proben gesammelt, von verschiedenen Gorilla-Rassen in vier Ländern. Der Verdacht, dass das Virus von Menschenaffen kommt, lag auf der Hand. Die mit Abstand meistverbreitetste Variante von HIV ist von Schimpansen auf den Menschen übertragen worden. Dieses Virus tragen weltweit etwa 40 Millionen Menschen in sich.

An den zwei neu nachgewiesenen Virus-Gruppen sind deutlich weniger Menschen erkrankt. Mit der einen Variante sind weltweit etwa 100.000 Menschen infiziert. Die andere Variante ist erst bei zwei Patienten dokumentiert worden.