Virus

Wissenschaftler sequenzieren 99 Ebola-Viren

Wie schnell heutzutage Wissenschaftler Genome sequenzieren können, haben sie gerade wieder bewiesen.

Im Magazin Science berichtet ein Team aus Harvard, dass sie 99 Ebola-Viren der derzeitigen Epidemie in Westafrika identifiziert haben. Sie haben festgestellt, dass sich das Virus an 300 Stellen von seinen Vorgängern unterscheidet. Den Wissenschaftlern ist es sogar gelungen, Veränderungen während des aktuellen Ausbruchs darzustellen. So fanden sie 55 Mutationen. Damit kann man die Entwicklung des Erregers fast in Echtzeit beobachten. Was die Daten bedeuten, sei aber nicht klar. Es sei zum Beispiel nicht eindeutig, ob die jetzige Erreger-Variante gefährlicher sei als frühere.

Die Wissenschaftler schreiben auch, dass sich vermutlich nur der erste Ebola-Erkrankte bei einem Tier angesteckt hat. Alle anderen Ansteckungen seien von Mensch zu Mensch geschehen. Und die Forscher haben den Ursprung zurückverfolgt: Ihrer Ansicht nach hat sich das Virus im vergangenen Jahrzehnt aus einer im mittleren Afrika vorkommenden Version entwickelt.

Die Untersuchungsergebnisse sollen öffentlich zugänglich gemacht werden, damit Kollegen weltweit mit dem Material arbeiten können.