Autofahren verändert Menschen: Hinterm Steuer kann selbst der friedfertigste Mitmensch zum rücksichtslosen Choleriker werden.

So lässt sich zumindest die aktuelle Ausgabe einer jährlichen Verkehrs-Sicherheitbefragung aus den USA interpretieren. Eine Non-Profit-Organisation (AAA - Foundation for Traffic Safety) hat da 2700 Auto-Fahrer interviewt und knapp 80 Prozent sagten: Ja, hinterm Steuer habe ich letztes Jahr irgendeine Form von Wut ausgelebt.

Mehr als die Hälfte gab demnach zu, absichtlich zu dicht aufgefahren zu sein. Knapp die Hälfte hupte aus Ärger und etwa ein Drittel packte den Mittelfinger oder ähnliche Gesten aus. Die Studienmacher glauben, dass die Zahlen in Wahrheit noch höher sind, weil die Befragten ihrer Ansicht nach nicht gerne zugeben, sich aggressiv zu verhalten.

In einigen Fällen eskalierte der Ärger auch und Fahrer rammten absichtlich ein anderes Auto. Das betraf übrigens eher Männer als Frauen. Männer waren im Schnitt generell eher aggressiv, vor allem die zwischen 19 und 39.

Wahrnehmung: Problem hat zugenommen.

Eine große Mehrheit der Befragten glaubte, dass aggressives Fahren heute ein größeres Problem ist als früher. Laut dem Chef der US-Stiftung liegt das unter anderem an mehr Verkehr und wachsendem täglichen Stress.

Tipps, um ruhig zu bleiben

Der Stiftungs-Chef gibt Tipps, um Frustration hinterm Steuer nicht ausarten zu lassen:

  • Nicht provozieren: Man sollte zum Beispiel andere nicht absichtlich dazu bringen, auf die Bremse treten zu müssen.
  • Nicht auf Provokationen eingehen: Augenkontakt und Gesten vermeiden. Abstand halten und zur Not die Polizei rufen.
  • Nachsichtig sein: Der andere hatte vielleicht einfach einen schlechten Tag.