Wiederauferstehung

Italiener plant erste Kopf-Transplantation

Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.

Das kennen wir alle und meist geht das auch wieder vorbei, aber irgendwann, wenn der Körper gar nicht mehr will, dann sterben wir. So ist das halt - dachten wir. So ist das aber vielleicht bald nicht mehr. Der italienische Neurochirurg Sergio Canavero will einen uralten Traum verwirklichen: Weiterleben, auch wenn der Körper todkrank ist. Er will den Kopf eines kranken Menschen auf den Körper einen Hirntoten verpflanzen - und dem Fachmagazin New Scientist hat er erzählt, dass er auch schon einen Freiwilligen gefunden hat: den russischen Programmierer Walerij Spiridonow. Er leidet seit seiner Kindheit an Morbus Werdnig-Hoffmann. Dadurch schwinden Muskeln, Gewebe und Organe. Spridonow sagt, er müsste eigentlich längst tot sein.

Deshalb will er auch keine Rückzieher mehr machen, sagt er. 2017 soll es soweit sein - wenn Canavero bis dahin auch einen Spenderkörper findet. Im Juni will er seinen Plan bei einer Fachkonferenz in den USA vorstellen. Er sagt, dass alle technischen Aspekte machbar sind. Andere Experten halten eine Kopf-Transplantation dagegen für nicht umsetzbar und auch für ethisch nicht vertretbar. Tiere, denen der Kopf transplantiert wurde, haben nie länger als ein paar Tage überlebt. Canavero hofft dagegen, dass sein Patient - nach drei bis vier Wochen im Koma - sprechen und nach einem Jahr Physiotherapie auch laufen kann. Unabhängig davon sagt aber auch er: Der wirkliche Stolperstein ist die Ethik.