Das Wort des Jahres ist "postfaktisch" - das Unwort des Jahres sollte nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Robert Feustel "Volksverräter" sein.

Er hat ein Wörterbuch herausgebracht mit den Vokabeln der sogenannten besorgten Bürger und erklärt darin, was an den Begriffen besorgniserregend ist.

Volksverräter sei zum Beispiel ein Straftatbestand aus dem Nationalsozialismus, der im Umfeld von Pegida- oder AfD-Demos wieder auftauche und schleichend rehabilitiert werde. Feustel kritisierte im Interview mit DRadio Wissen auch das Wort Flüchtlingslawine als eine "verbale Gewalttätigkeit" - damit habe Finanzminister Wolfgang Schäuble aus Menschen eine Naturkatastrophe gemacht. Für schwierig hält Feustel aber auch Begriffe wie Kulturkreis, bei denen gar nicht klar sei, was das eigentlich ist.

Viele problematische Begriffe sickern ihm zufolge inzwischen in die großen Volksparteien ein. Das liege daran, dass sich Politiker von reaktionären und rechtsextremene Bürgern treiben ließen.

Das ganze Interview aus der Sendung Hielscher oder Haase könnt ihr hier nachhören.