Netzbastel-Reporter Moritz probiert und genießt das Sous-Vide-Vakuumgar-Verfahren - bis er mit Verdacht auf eine Fleischvergiftung im Krankenhaus landet.

Sommer, Fußball, Grill. Diese Gartenparty-Dreifaltigeit regiert oftmals Deutschland - auch wenn die verkohlt-vertrockneten Grill-Filets erst mit einer Überdosis Ketchup an Geschmack gewinnen. Anders bei der "Sous Vide" -Zubereitungsweise, dem Vakuumgaren.

Die weltweit wachsende Anhängerschaft der modernen Vakuumgar-Küche erwärmt luftdicht verpackte Fleisch-, Fisch oder Gemüsestücke im Wasserbad, bei erstaunlich niedrigen Temperaturen um die 60 Grad. Denn wenn ein Steak mit gleichmäßig verteilter Wärme im eigenen Saft gart, anstatt an frischer Luft zu oxidieren, ist das Ergebnis unerreichbar zart und saftig - im Gegensatz zum Trockenfleisch vom Gartengrill.

Auch deshalb werden in gehobenen Restaurants immer mehr Filetstücke per Sous Vide zubereitet. Entscheidender als die Gardauer ist dabei die richtige Temperatur des Wasserbads. Eine Disziplin, die die selbstgebaute Joghurt-Maschine aus der letzten Netzbastel-Folge präzise beherrscht.

Präzision ist wichtig

Sous-Vide-Gerichte sind aber etwas komplizierter als Joghurt. Der Vakuumgar-Connaisseur muss die richtige Garzeit und Temperatur wählen und sollte 10 Gebote des Sous-Vide-Kochens beachten. Vor allem die Hygieneregeln und die richtigen Temperaturen! So gelingen Netzbastel-Reporter Moritz Metz im Vakuum-Beutel ein perfektes Rindersteak mit Rosmarin - und auch ein Zitronen-Hühnchenfilet mit grünen Oliven.

Doch beim letzten Versuch gart der Sous-Vide-Novize die Champignons, Möhren und Tomaten bei 60 statt 85 Grad. Und das auch noch zu viel kurz. Übelkeit, Magen-Trouble und ein trockener Mund sind am nächsten Tag die Folge. Um auszuschließen, dass es sich um einen Botulismus handelt, eine lebensgefährliche Fleischvergiftung, deren Gift nur bei Vakuum gedeiht, verbringt Moritz die Nacht im Krankenhaus. Es geht gut aus. Und präzise zubereitet Sous Vide? Kommt wieder auf den Tisch.

Shownotes
Vakuumgaren statt grillen
Haute Cuisine aus dem WLAN-Wasserkocher
vom 03. Juli 2016
Autor: 
Moritz Metz