100 Millionen Schrottteile kreisen um die Erde. Die wollte die japanische Weltraumbehörde JAXA mit Hilfe einer 700 Meter langen, elektrodynamischen Stahlleine einfangen. Ergebnis: Mission gescheitert. Blöderweise hat auch niemand eine bessere Lösung.

Der Plan der Jaxa sah wie folgt aus: Auf dem Rückweg von der internationalen Raumstation ISS, sollte ein japanisches Transportraumschiff einen leitenden Draht aussetzen. Das Ganze sollte in relativ niedriger Höhe stattfindet – also 300 km von der Erdoberfläche entfernt. Mit Hilfe des Magnetfelds der Erde sollte dann der Draht dafür sorgen, dass sich das Transportraumschiff ohne weiteren Treibstoff bewegt:

"Wenn man einen Draht durch ein Magnetfeld fährt, dann erzeugt man Strom in den Draht. Andersrum: Wenn man Strom durch den Draht führt und dann durch das Magnetfeld fährt, erzeugt man eine Kraft. Die Lorenzkraft."
Holger Krag, Weltraumschrott-Experte der ESA

Tolle Idee insgesamt - das Ganze ist allerdings schon daran gescheitert, dass sich der Draht nicht ausfahren ließ. Also nix mit treibstofflosem Antrieb. Und damit konnte auch kein Schrott eingefangen werden.

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Müll vermehrt sich selbst weiter

Weltraumschrott ist ein riesiges Problem für die Raumfahrt. Von den 100 Millionen Schrottteilen in der Erdumlaufbahn kennen die Wissenschaftler allein 20.000 mit Namen. Diese Teile werden von der Erde aus genau überwacht, denn sie sind extrem schnell unterwegs. Sie legen pro Sekunde sieben Kilometer zurück - macht eine Geschwindigkeit von 25.000 Kilometern pro Stunde.

"Wir müssen ganz ganz dolle aufpassen, dass wir erst mal überhaupt keinen neuen Schrott mehr erzeugen! Denn all das, was man ins All entlässt, wird man so schnell nicht wieder los."
Holger Krag, Weltraumschrott-Experte der ESA

Das Problem ist: Der Schrott kollidiert miteinander und zerlegt sich dabei in immer kleinere Teile. Die Müllteile vermehrt sich also in der Erdumlaufbahn. Selbst wenn wir ab sofort keinen weiteren Weltraumschrott produzieren würden, würde das Problem immer größer werden.

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Hintergrundinformationen zu Weltraumschrott:

Shownotes
Weltraumschrott
Mission "Aufräumen" gescheitert
vom 07. Februar 2017
Moderation: 
Diane Hielscher
Gesprächspartner: 
Holger Krag, Weltraumschrott-Experte der ESA