Lange wurde es vermutet, jetzt ist es bewiesen: Handystrahlung schadet den Spermien.

Wer als Mann sein Smartphone zu intensiv nutzt, läuft Gefahr, dass er weniger Spermien produziert. Forscher der Technischen Universität in Haifa in Israel haben herausgefunden, dass es für Männer vor schädlich ist, länger als eine Stunde am Tag mit dem Handy zu telefonieren. Sie hatten dann ein doppelt so hohes Risiko, weniger Spermien zu produzieren. Auch schlecht für die Spermien: Das Handy zu nutzen, während es gerade aufgeladen wird. Die Forscher empfehlen, das Handy während des Ladens auszuschalten. Für die Studie haben sie 106 Männer zu ihrer Handynutzung über ein Jahr lang befragt.

Handy weg vom Schritt!

Auch nicht gut ist es, das Handy zu nah am Körper zu tragen - damit meinen die Forscher weniger als 50 Zentimeter Abstand. Für die Studie galt: 47 Prozent der Männer, die angaben, ihr Handy nah am Körper zu tragen, hatten eine "abnormal kleine Konzentration" an Spermien. Bei der gesamten männlichen Bevölkerung liegt diese Zahl bei 11 Prozent. Nach Angaben der Forscher könnten diese Ergebnisse auch nicht signifikant sein. Sie gehen aber davon aus, dass sie auch bei einer größeren Zahl von Befragten zum gleichen Ergebnis gekommen wären.

"Die Ergebnisse zeigen ganz klar: Handys sollten nicht so oft benutzt werden und nicht in der Hosentrasche getragen werden. Auch sollte man nicht neben ihnen schlafen."
Ariel Zilberlicht, Wissenschaftler und Gynäkologe

Die Forscher sagen, dass noch mehr dazu geforscht werden muss, ob Männer wegen ihrer Handynutzung unfruchtbar werden können. Für Industriestaaten gilt: 40 Prozent aller Probleme von Paaren, Kinder zu bekommen, haben mit der Spermienqualität des Mannes zu tun. Die Qualität der Spermien geht in Industriestaaten immer weiter zurück. Wissenschaftlern zufolge wird die Qualität zum einen durch genetische Faktoren beeinflusst, zum anderen durch Umweltfaktoren.

Ergebnisse sind nicht überraschend

Die Studie ist bei weitem nicht die erste zum Thema. Dass Strahlung die Spermienqualität beeinflusst, ist schon länger bekannt. 2014 zeigte eine Studie, dass auch elektromagnetische Strahlung die Beweglichkeit und die Lebensdauer von Spermien reduziert. Ein Jahr vorher war eine Umweltorganisation in ihrer Meta-Studie zu dem Ergebnis gekommen, dass Handys am Gürtel oder in der Tasche negative Auswirkungen auf die Spermien haben.