Raben sind sehr intelligent, sie können sich in andere Vögel hineinversetzen und erinnern sich auch nach Jahren an ihre Artgenossen.

Wenn sie einen Partner zum Brüten gefunden haben, leben sie in monogamen Paaren zusammen. Bisher war aber noch unklar, wie alleinstehende Raben leben: ob sie soziale Gruppen bilden und wie die strukturiert sind.

Das haben jetzt Wissenschaftler der Universität Wien erforscht. Seit vier Jahren haben sie 30 Kolkraben, die nicht brüten, mit kleinen Sensor-Rucksäcken ausgestattet, die stündlich die Position der Tiere per GPS übermitteln. Außerdem haben sie mehr als 330 Raben mit Ringen markiert, um ihr Verhalten in zwei Gebieten beobachten zu können.

Das Ergebnis: Single-Raben haben Freundeskreise - und die sind ähnlich komplex wie bei uns Menschen. Manche Raben hielten sich nur in geographisch relativ kleinen Gebieten auf, andere durchstreiften pro Jahr tausende Quadratkilometer. Wenn sich die Raben aber treffen, entwickelt sich in der Gruppe eine komplexe Struktur mit Hierarchien, Allianzen und Freundschaften. Damit sind Raben nach Ansicht der Forscher im Bereich soziale Intelligenz durchaus mit Affen zu vergleichen.