Ob Oktoberfest, Cannstatter Wasen oder Kölner Karneval - es wird viel Bier getrunken, oft gemeinsam aus einem Glas oder einer Flasche und gerne auch geknutscht. Ein Fest für das Herpes-Virus!

Durch Schleimhautkontakt werden Herpes-Viren übertragen. Die Ansteckungsgefahr ist hoch, 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung tragen das Virus in sich. Menschen, die eine akute Läsion, also Herpesbläschen auf der Lippe ausbilden, sind besonders ansteckend. Diese Lippen sollte man keinesfalls knutschen. Aber auch Menschen, die noch keine Lippenbläschen zeigen, können das Virus ausscheiden.

"Den engen Schleimhautkontakt mit Personen meiden, die aktiv gerade ein Läsion haben, das ist das einzige, was man tun kann."
Tim Kümmerle, Infektiologe

Wer sich schützen will, sollte große Menschenansammlungen und engen Körperkontakt meiden. Diese Tipps lassen sich für den Besuch eines Volksfestes kaum umsetzen. Die Wahrscheinlichkeit über schlecht gespülte Gläser infiziert zu werden, hält der Infektiologe Tim Kümmerle für gering. In der Regel überleben die Viren keine höheren Temperaturen oder gründliches Waschen. In der Gastronomie würde normalerweise so gut gespült, dass nichts passieren kann.

Infektiologe und Hausarzt Tim Kümmerle
© Tim Kümmerle
"Herpesübertragung durch schlecht gespülte Gläser ist denkbar, dann muss das Glas aber wirklich schlecht gespült sein", sagt der Infektiologe Tim Kümmerle

Wer selbst infiziert ist und einen Ausbruch vorbeugen will, sollte auf sein körpereigenes Frühwarnsystem achten: Sobald Missempfindungen im Lippenbereich wie Kribbeln, Jucken oder Brennen auftreten, sollte man sofort Medikamente gegen Herpes lokal als Salbe oder innerlich in Tablettenform einsetzen. Damit kann man den Ausbruch verhindern, sagt Tim Kümmerle.

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Ist die Lippe geschwollen, ist es bereits zu spät, die Viren haben eine Entzündung hervorgerufen und das Immunsystem reagiert schon. Die Inkubationszeit beträgt im Schnitt vier bis acht Tage.

Shownotes
Infektionsgefahr
Ein Fest für das Herpes-Virus!
vom 02. Oktober 2016
Moderator: 
Manuel Unger
Gesprächspartner: 
Tim Kümmerle, Infektiologe