Im Bier gibt es Rückstände von Glyphosat. Das hat das Deutsche Umweltinstitut München herausgefunden. Doch wie gefährlich ist das Unkrautvernichtungsmittel im Bier? Das Problem ist doch eher der Alkohol im Bier, sagt unser Umweltredakteur Georg Ehring.

Das Deutsche Umweltinstitut München hat 14 beliebte Biersorten getestet. Dabei hat es Rückstände von Glyphosat gefunden. Das ist ein zugelassenes Unkrautvernichtungsmittel, das am häufigsten verwendet wird.

Um Glyphosat gibt es schon länger eine Diskussion. Viele Krebsforscher halten den Wirkstoff für krebserregend. Andere sagen, dass das Glyphosat in den Mengen, in denen es angewendet wird, sicher sei. Zum Beispiel das Deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung. Auch die EU will die Zulassung für Glyphosat verlängern.

Über die Gefahren von Glyphosat wird gestritten

Es geht auch um die Frage der Mengen von Glyphosat, die zu einer Krebserkrankung führen könnten. "Wenn es eine Gefahr geben sollte, dann wären vor allem die Anwender gefährdet", sagt unser Umweltredakteur Georg Ehring. Das Mittel wird nicht nur in der Landwirtschaft benutzt, sondern auch von Hobbygärtnern. "Die Zulassung für Hobbygärtner ist wirklich umstritten", sagt Georg.

"Vermutlich kommt das Glyphosat vor allem durch die Braugerste und vielleicht auch über den Hopfen ins Bier."
Unser Umweltredakteur Georg Ehring über Glyphosat im Bier

Vermutlich kommt das Glyphosat über die Braugerste ins Bier und vielleicht auch über den Hopfen. Das Pflanzenschutzmittel wird vor der Aussaat benutzt, um das Unkraut auf den Äckern zu vernichten.

"Ich würde dem Glyphosat im Bier überhaupt keine Bedeutung beimessen für den Konsumenten. Die Konzentration von Alkohol ist viel höher. Und Alkohol ist sicherlich krebserregend."
Unser Umweltredakteur Georg Ehring über Glyphosat im Bier

Doch wirklich gefährlich ist das Glyphosat im Bier nicht. "Dem Glyphosat im Bier würde ich keine Bedeutung zumessen", sagt Georg. Im Bier ist Alkohol enthalten in einer Konzentration, die hunderttausend bis eine Million mal höher ist als die gefunden Rückstände vom Glyphosat. Problematisch sei da doch eher der Alkohol. "Der ist sehr krebserregend, nicht nur wahrscheinlich krebserregend", sagt Georg. "Wenn man über das Glyphosat als Krebsquelle im Bier redet, dann macht man sich was vor."

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Dennoch sei es wichtig, dass Rückstände von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden und nicht in Lebensmitteln oder Getränken auftauchen. Auch nicht im Bier.

Mehr zu Glyphosat im Netz:

Shownotes
Pflanzenschutzmittel
Hopfen, Malz und Glyphosat
vom 25. Februar 2016
Moderatorin: 
Marlis Schaum
Gesprächspartner: 
Georg Ehring